Das Gothic-Ideal findet das Makabre faszinierend und hat eine Affinität für alles Dunkle – in all den Dingen, die andere elend und depressiv erscheinen, kann man laut den Gruftis eine Art Schönheit finden. Im Gegensatz zum Rest der Gesellschaft fürchten sich alle, die sich dem Gothic-Lebensstil zugewendet haben die dunkle Seite nicht, noch tun sie so, als gäbe es sie nicht und auf keinen Fall verstecken sie sich vor ihr. Die Gothic-Einstellung steht für eine Anerkennung und Akzeptanz der Dunkelheit. Es heißt nicht, dass man den Trieben, die die dunkle Seite manchmal mit sich bringt, folgt, aber es bedeutet, dass man versucht, ein besseres Verständnis darüber zu erlangen, warum es diese Triebe überhaupt gibt. Was wie eine Besessenheit vom Tode erscheint ist eigentlich eine Feier des Lebens. Es geht nicht um Mord und Selbstmord, sondern um die Erkenntnis, dass die Wertschätzung des Todes eine Wertschätzung des Lebens mit sich bringt. Man findet Angenehmes in den Symbolen des Todes. Friedhöfe und Kreuze erlauben ein dunkles Ambiente für etwas, was sonst ein langweiliger Hintergrund wäre. Style, Flair und Vorstellungskraft durchdringen die Gothic-Welt. Kreativität ist wichtig für das Gothic Ideal, da sich in dieser Suche nach Schönheit in allen Dingen die Gothic-Mentalität nicht der Abgestumpftheit hingeben will. Ob es durch Kunst, persönliche Mode oder Architektur der Fall ist, der Gothic-Sinn sorgt stets dafür, dass es interessant ist.